Presse

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05.08.2016, 20:53 Uhr | Göttinger Tageblatt/ Jörn Barke
NPD tritt in Adelebsen an
Grüne kandidieren nicht mehr für Gemeinderat / Führende SPD-Mitglieder ziehen sich zurück
Adelebsen. Im Rat der Gemeinde Adelebsen und in den Ortsräten wird es bei der Kommunalwahl zu erheblichen Veränderungen kommen. Führende SPD-Mitglieder treten nicht mehr an, die Grünen ziehen sich fast komplett zurück. Zugleich schickt die rechtsextreme NPD einen Kandidaten für den Gemeinderat ins Rennen.

Das geht aus den Listen hervor, die der Wahlausschuss der Gemeinde zugelassen hat. Demnach tritt für die NPD ein 1981 geborener Möbelpacker und Maler an. Das wird in Adelebsen vermutlich weiter für Unruhe sorgen. In der Gemeinde gibt es schon seit Wochen Kundgebungen des rechtsextremen „Freundeskreises Thüringen / Niedersachsen“, gegen die das Adelebser Bündnis „Vielfalt statt Einfalt“ immer wieder Gegendemonstrationen organisiert.

Unabhängig vom Wahlausgang wird es im Gemeinderat bei SPD und Grünen zu einem Umbruch kommen. Die Grünen treten gar nicht mehr für das Gremium an – damit verliert die SPD ihren Koalitionspartner. In den sieben Ortsräten treten die Grünen nirgends mehr als Partei an, sondern es gibt nur noch einzelne Kandidaten auf gemeinsamen Wahllisten. In Güntersen geht der derzeitige grüne Ortsbürgermeister Norbert Hasselmann bei der Wählergruppe Günterser Liste wieder an den Start.

Im Gemeinderat verliert die SPD zudem ihre gesamt Fraktionsspitze – Norbert Hille, Margrit Wolter und Michael Westphal treten nicht mehr zur Wahl an. 25 Jahre im Gemeinderat, davon 15 als Fraktionsvorsitzender, seien eine tolle Zeit gewesen, sagt Hille. Nun sei es Zeit, die eigenen Aufgaben zu reduzieren und auch einmal Verantwortung in jüngere Hände zu geben, erklärt der 59-Jährige. Als Vorsitzender und Geschäftsführer des Ver- und Entsorgungsverbandes Adelebsen will Hille weitermachen. Auch für den Ortsrat Lödingsen kandidiert er wieder und stünde dort erneut als Ortsbürgermeister zur Verfügung. Westphal ziehe sich aus familiären Gründen zurück, so Hille. Wolter, die derzeitige Ortsbürgermeisterin von Erbsen, tritt auch im Ortsrat nicht wieder an. Sie stehe aber auf einem aussichtsreichen Listenplatz für den Kreistag, so Hille.

Trotz der Rückzüge schickt die SPD für den Gemeinderat 14 Kandidaten ins Rennen, die CDU 13, angeführt von der derzeitigen Fraktionsvorsitzenden Nicole Schulz. Außerdem treten mit je einem Kandidaten die FDP, die Satire-Partei „Die Partei“ und die Freie Wählergemeinschaft Pro Erbsen an. Je drei Kandidaten schicken die Freie Wählergemeinschaft pro Barterode und die Wählergemeinschaft Günterser Liste ins Rennen.