Neuigkeiten

30.03.2012, 14:04 Uhr | Kerstin Pluschke
Treffen zur wirtschaftlichen und kulturellen Belebung am 28. März 2012 im Gasthaus Hauff
Einen prall gefüllten Saal fand man am 28. März 2012 im Gasthaus Hauff in Adelebsen vor. Besucher aus allen Bereichen – Gewerbetreibende, Politiker, Verwaltung, Vereine und Bürger – trafen sich zu einem Gedankenaustausch, wie es wirtschaftlich und kulturell in Adelebsen weitergehen soll.

Ortsbürgermeister Prutschke begrüßte die Gäste und kam auch gleich auf den Punkt: Es gäbe keine Kirmes mehr, der Tag des Denkmals sei schlecht besucht (um nur zwei Beispiele zu nennen) – haben die Bürger von Adelebsen kein Interesse mehr an kulturellen Ereignissen im Ort? Und wie können Vereine, Verbände und Bürger wieder zusammenfinden? Er wünscht sich, dass sich an diesem Abend alle mit einbringen. Auch Michaela Behmke begrüßt die Gäste im Namen der INGA und ist überwältigt, wie viele Interessierte doch gekommen sind. Mit so vielen habe sie nicht gerechnet. Kurz stellt sie die aktuellen Fakten der INGA dar: Von den 20 bis 25 Mitglieder, die die INGA nur noch habe (der Mitgliederbestand sei durch viele Austritte stark geschrumpft), kommen zu den regelmäßigen Treffen am 1. Mittwoch im Monat höchstens 3 - 4 .  Außerdem berichtet sie, dass der 1. Vorsitzende der INGA Ralf König sein Amt niederlegen wird. Sie bittet die Gewerbetreibenden um Unterstützung, da sie das nicht alleine schaffen kann. Sie möchte aber den Verein gerne erhalten. Außerdem stehe der Frühlingsmarkt auf der Kippe. Es gäbe erst 2-3 Anmeldungen, und selbst die kommen nicht aus der Region. Die Diskussion wird eröffnet.

Es wird auf den demographischen Wandel eingegangen, der sich schon vor mehr als sieben Jahren angekündigt habe. Dem müsse entgegengewirkt werden. Mehrfach wird auf das „Miteinander“ hingewiesen. Alle Gewerbetreibenden müssen an einem Strang ziehen, sonst funktioniere das System INGA nicht. Es wird weiter diskutiert über negative Berichterstattung des Flecken Adelebsens im GT, über störende Hundehaufen, vernünftige Zuganbindungen, schlechte Parkbedingungen, Spielplätze an unattraktiven Stellen und unansehnlichen Straßen (z. B. Schulstraße). Es wird auch zu bedenken gegeben, dass es gerade für ältere Menschen hier kaum noch Möglichkeiten gibt, vernünftig einzukaufen, wie es mal der Fall war (z. B. Wäsche). Aber es wurden auch Vorschläge gemacht: Über die Planung eines Schokoladenkaffees über ein Gartenfestival auf der Burg im Rahmen des Reitturniers (wie es auch in Nörten-Hardenberg funktioniert), Belebung durch Tourismus bis hin zu Demographie-Beauftragte des Landkreises.

Man hat das Gefühl: Manch einer macht seinem Herzen wieder etwas Platz und spricht Dinge aus, die er schon lange mit sich rumträgt. Mehrfach wird auch gefordert, einen Arbeitskreis zu gründen, in dem die Problematik aufgearbeitet wird. Z. B. nach der Unterteilung „Wirtschaftliche Weiterentwicklung“ und das „Vergnügen“, sprich die Veranstaltungen. Unser Ortsratsmitglied Kerstin Pluschke hat in diesem Rahmen darauf hingewiesen, dass die Politik nicht schlafe. Die CDU habe bereits vor mehreren Monaten zwei Anträge eingebracht: Zum einen „Jung kauft alt“ – Fördermodell für junge Familien zum Erwerb von Immobilien im Ortskern. Zum anderen „Bildung eines Arbeitskreises“ zum Thema demographischer Wandel in Adelebsen. Beide Anträge seien allerdings noch nicht zur Abstimmung gekommen.

Es wird beschlossen, einen Arbeitskreis zu bilden. Wer an einer Mitarbeit interessiert ist, kann sich nach der Sitzung in eine Liste eintragen. Für die CDU nehmen Kerstin und Stefan Pluschke teil. Der erste Termin wird zeitnah am 18. April sein. Man trifft sich um 19.30 Uhr im Museum.

Alles in allem war es aus unserer Sicht ein äußerst spannender und konstruktiver Abend, der eigentlich schon viel früher hätte anberaumt werden müssen. Unser Dank gilt den Veranstaltern. Wir hoffen, dass aus dem Arbeitskreis tolle, umsetzbare Ideen hervorgehen, damit Adelebsen lebenswert und seine Attraktivität erhalten bleibt!

Kerstin Pluschke