Auf Anfrage von MGZ-Vorsitzende Gesa Steinig machte sich Fritz Güntzler auf den Weg nach Adelebsen, um sich ein Bild vom „Sorgenkind“ MGZ (Mehrgenerationenzentrum) zu machen „Es kneift an allen Ecken und Enden – räumlich als auch finanziell“ so Gesa Steinig. Nachdem die EU-Förderung ausgelaufen sei, habe man statt 40.000,- Euro nur noch 10.000,- Euro pro Jahr zur Verfügung. „5.000,- Euro übernimmt das Land und 5.000,- Euro die Gemeinde. Im Gegenzug müssen wir aber Mietnebenkosten zahlen, da das MGZ im Steinarbeitermuseum untergekommen ist.“ Rücklagen wurden gebildet, von denen man zurzeit zehre. „Das Museum war damals nur eine Notlösung. Man war sich einig, zeitnah nach einer neuen Lösung zu suchen“ so Hartmut Koch. Aber es ist wie mit allen Notlösungen: sind sie erstmal da, bleiben sie länger als einem lieb ist, wie Fritz Güntzler treffend feststellte.
Da die Schule ja nun leider schließe, könne man sich eine Lösung in den Räumlichkeiten vorstellen. „Am besten wäre abreißen und nach unseren Wünschen neu bauen“ stellte Gesa Steinig fest. „Ich war bei einem Treffen in Salzderhelden wo so ein neues Gebäude entstanden ist. Ein Zentrum für Jung und Alt. Etliche Räume sind auch untervermietet, so dass sich z.B. ein Friseur, eine Fußpflege und die Bücherei dort angesiedelt haben. Außerdem ist in diesem Gebäude auch der Kinderkleidungsverkauf (wie bei uns das MGZ-Lädchen) untergebracht. Einmal fand dieses Treffen in Adelebsen in unserem MGZ statt. Das fanden alle ganz lauschig und gemütlich in den Räumlichkeiten. Ist es ja auch, aber wenn man dann so etwas tolles, neues, und vor allem großes erstmal gesehen hat…“.
Auf einem Rundgang durch das Gebäude konnte sich Fritz Güntzler von der „Notlösung“ überzeugen: Z. B. die Büroecke hinter einem Vorhang. „Hier ist schon mal ein Laptop „abhanden“ gekommen“ so Hartmut Koch. „Man kann ja nichts einschließen. „Darum mache ich den größten Teil des Büros von zu Hause aus“ berichtet Gesa Steinig. Mit der Hausaufgabenbetreuung sei es ganz eng – räumlich als auch personell. „Heutzutage benötigt man eigentlich pro Kind einen Betreuer. Früher konnte einer drei Kinder betreuen. Das können wir natürlich nicht leisten“ erzählt Hartmut Koch. Hinzu kommt auch noch der Sprachunterricht für Migranten. „Das hat Gesa so ziemlich alleine auf die Beine gestellt - und das sehr erfolgreich!“
Abschließend verspricht Fritz Güntzler sich nach Fördermöglichkeiten durch den Bund zu erkundigen.
Dann geht es weiter zur Schwimmhalle.
Maggy Reinecke hatte als 1. Vorsitzende der DLRG um ein Treffen gebeten. „Leider ist heute niemand von Landkreis dabei – das wäre wünschenswert gewesen“ so ihre eingehenden Worte. „Dann hätten wir uns auch noch näher über die Technik unterhalten können. Schön dass es sich aber unser Gemeinde- und unser Ortsbürgermeister kurzfristig einrichten konnten.“ Sporteinrichtungen stehen bei ihr an erster Stelle, die unbedingt durch die öffentliche Hand erhalten bleiben müssten. Schließlich würden diese ja auch durch Steuern finanziert. Adelebsen habe einiges vorzuweisen: die Schwimmhalle werden nicht nur als Freizeitspaß genutzt. Gerade auch die älteren Mitbürger sehen das Schwimmen als Prävention an und der Verein habe eigens für diese Altersgruppe mittlerweile drei Termine in der Woche eingerichtet, wo sie die Schwimmhalle für sich haben. Des Weiteren haben vor Kurzen 10 Mitglieder ihre Sanitätsausbildung auch für den Katastrophenschutz gemacht. Nachwuchsprobleme für Übungsleiter gebe es hier nicht. Es sind etliche Jugendliche, z.T. schon mehr als zehn Jahre dabei, die sich für diese ehrenamtliche Arbeit begeistern. Ein weiteres Problem sei der nicht verstellbare Hubboden. „Vor etlichen Jahren hat man ihn auf 1,50 m „eingefroren“, da bei zu vieler Verstellerei die Technik schlapp mache. Natürlich kann man Kindern auch bei dieser Tiefe das Schwimmen beibringen. Es ist nur sehr viel schwieriger und man benötigt wesentlicher mehr Helfer – in der Regel 1:3. Das ist nur schwer leistbar und macht Schwimmunterricht in der Grundschule ohne Elternhilfe unmöglich. Sie können doch nicht einen Lehrer mit 18 bis 20 Kindern alleine bei dieser Tiefe in das Becken gehen lassen…“ berichtet Maggy Reinecke.
„Wir haben als Verein mehr als genug getan, nun ist die Politik am Zuge, die Voraussetzungen hierfür zu erhalten. Wenn uns das noch genommen wird, was bleibt uns denn dann noch…?“ Ich wünsche mir, dass das Schwimmbad erhalten bleibt!“ so Maggy Reineckes abschließenden Worte.